ZU ROSA CHACEL:

"Nur drei Romane der 1898 in Valladolid geborenen und 1994 in Madrid gestorbenen Rosa Chacel liegen in deutscher Übersetzung vor, rare Belege ihres hohen literarischen Ranges, ihres avantgardistischen Esprits und subversiven Elans. 
Javier Marías
, der sie kannte, sagte in seinem Nachruf auf sie, Rosa Chacel sei‚ "einer der aufgewecktesten und scharfsinnigsten Menschen gewesen, die ich je kennen gelernt habe". Heute gilt sie als eine der bedeutendsten spanischen Autorinnen des 20. Jahrhunderts. Warum also, fragt man sich, ist diese Autorin bei uns so wenig bekannt, warum wurden nur drei ihrer insgesamt acht Romane ins Deutsche übersetzt?"
Marion Löhndorf, Neue Zürcher Zeitung, 11. Oktober 2003

Rosa Chacel wurde am 3. Juli 1898 in Valladolid geboren. Abgesehen von einem viermonatigen Besuch in einer Klosterschule, erhält sie ihre gesamte Schulbildung zuhause durch ihre Eltern. 1908 zieht die Familie nach Madrid, wo Rosa Chacel 1915 ein Bildhauerstudium an der Escuela de Bellas Artes de San Fernando beginnt. Im Winter 1924/25 Bekanntschaft mit den Surrealisten in Paris, vor allem mit Max Ernst. Während der Zweiten Spanischen Republik (ab 1931) arbeitet Rosa Chacels Mann, der Maler Timoteo Pérez Rubio, am Madrider Museo de Arte Moderno; im Bürgerkrieg leitet er die staatliche Organisation zu Sicherung des Nationalen Kunstgutes. Sie selbst beteiligt sich ab Januar 1936 intensiv am Aufbau der Volksfront. 

 Rosa Chacel in Buenos Aires

Seit 1937 ist Rosa Chacel im Exil in Buenos Aires. Häufige Reisen nach Rio de Janeiro und New York. Erst 1974 kehrt Rosa Chacel endgültig nach Spanien zurück.

1978 wird sie für ihr erzählerisches Werk mit dem „Premio Nacional de las Letras Españolas" ausgezeichnet, 1988 erhält sie die Ehrenbürgerschaft ihrer Geburtsstadt Valladolid und 1990 den „Premio Castilla y León de las Letras". Kurz vor ihrem Tod am 27.Juli 1994 übereichte ihr König Juan Carlos im Krankenhaus die Goldmedaille der Schönen Künste.

Auswahlbibliographie:

Romane
Estación. Ida y vuelta. Madrid 1930
Teresa. Buenos Aires 1941
Memorias de Leticia Valle. Buenos Aires 1945
La sinrazón. Buenos Aires 1960
Barrio de Maravillas. Barcelona 1976
Novelas antes de tiempo. Barcelona 1981
Acrópolis. Barcelona 1985
Ciencias naturales. Barcelona 1988

Erzählungen
Sobre el piélago. Buenos Aires 1952
Ofrenda a una virgen loca. Xalapa 1961
Icada, Nevada, Diada. Barcelona 1971

Lyrik
A la orilla de un pozo. Madrid 1936
Versos prohibidos. Madrid 1978

Memoiren einer Elfjährigen    In der Oase    Teresa


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