Copjec, Joan

Lies mein Begehren
Lacan gegen die Historisten

Aus dem Amerikanischen von 
Hans-Dieter Gondek und Roger Hofmann.
280 Seiten, Geb.
29,80 € [D] 30,60 € [A] 52,00 SFr 
(ISBN) 3-87410-084-7

In Lies mein Begehren führt Joan Copjec eine Konfrontation zwischen Jacques Lacan und Michel Foucault herbei, den Protagonisten von zwei mächtigen modernen Diskursen – Psychoanalyse und Historismus. Gewöhnlich wird dabei die Psychoanalyse vom Historismus dem Vorwurf der Indifferenz gegenüber der Geschichte ausgesetzt.
Joan Copjec geht dagegen mit der Psychoanalyse Jacques Lacans in die Offensive und weigert sich, die Geschichte den Historisten zu überlassen. Sie legt auf verschiedenen kulturellen Feldern ein Beweisverfahren an, in dem es um die Überlegenheit von Lacans Erklärung des historischen Prozesses, dessen generative Prinzipien und komplexes Funktionieren geht. Ihr Ziel ist eine neue Art von Kulturkritik anzuregen, die fähig wäre, in Aussagen der Kultur das zu lesen, was nicht artikulierbar ist.

Joan Copjec ist Associate Professor für Englisch und Komparatistik und Direktorin des Center of the Study of Psychonanalysis and Culture an der Universität Buffalo. Als Herausgeberin der October Books bei MIT Press gab sie u. a. »Shades of Noir: A Reader« und Lacans »Television/A Challenge to the Psychoanalytic Establishment« heraus.

Aus dem Inhalt:

Das orthopsychische Subjekt: die Theorie des Films und die Rezeption Lacans
Der Todestrieb: Freud und Lacan
Das Über-Ich der eleganten Erscheinung
Vampire, das Stillen und die Angst
Der Unvermögende Andere: Hysterie und Demokratie in Amerika
Verschlossener Raum/Einsamer Raum: die Privatsphäre im film noir
Der Sex und die Euthanasie der Vernunft

Pressestimmen:

Der Blick ins Reale. „Wenn Sie also Ausschau halten nach einer Bestätigung der Wahrheit Ihres Seins, so sind Sie auf sich allein angewiesen.“ Mit diesem wenig ermutigenden Diktum überrascht Joan Copjec die LeserInnen ihres vor zehn Jahren erstmals erschienen Buchs „Lies mein Begehren“. Dem Münchner Verlag von Peter Kirchheim ist es zu verdanken, dass dieses Standardwerk der psychoanalytischen Literatur nun auch in deutscher Sprache verfügbar ist. Während es vordergründig einer Konfrontation von Lacan’scher Psychoanalyse und Foucault’schem Historismus gewidmet ist, bietet das Buch bei genauer Lektüre eine Fundgrube für die Bestimmung des Realen, jener schwierigen Kategorie Lacans, die sich dem Verständnis ständig entzieht. In verschiedenen kulturellen Feldern versucht sie, die Überlegenheit von Lacans Erklärung des historischen Prozesses zu beweisen. Sie regt eine neue Art von Kulturkritik an, die fähig wäre, in Aussagen der Kultur das zu lesen, was nicht artikulierbar ist. (nm) 20ger Die Tiroler Straßenzeitung, Innsbruck Nr. 62/Feb. 05

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