|
 |
Hanneder,
Jürgen
Moksopaya
- Weg zur Erlösung
175 Seiten, zahlreiche Farb- und S/W-Abbildungen, Broschur |
€ 38,90 [D] € 42,50 [A]
SFr 64,90 |
(ISBN)
3-87410-143-1
Biografie |
|
Seit einem Jahrzehnt erscheinen immer wieder Kinofilme, welche die
Existenz psychischer Welten thematisieren, zum Teil mit Kultstatus.
Angefangen vom Klassiker Matrix (1999) mit seiner Konstruktion
virtueller Welten bis hin zu Inception (2010) mit seiner Idee einer
mehrfachen Schachtelung von Traumwelten oder Source Code (2011) –
die Idee imaginierter oder psychischer Wirklichkeiten, die in unsere
Realität hineinreichen, oder gar das Entlarven unserer Wirklichkeit
als eine bloße psychische Erscheinung bleibt ein faszinierendes
Motiv.
Als im Jahre 1999 der erste Teil der Matrix-Trilogie erschien,
begannen die Arbeiten an der Erstedition eines riesigen
Sanskrit-Textes, dem „Weg zur Erlösung“ (Moksopaya), welches ganz
ähnliche Grundideen im Indien des 10. Jhs. literarisch umgesetzt
hatte.
Dieses Werk war zwar bereits gegen Ende des 19. Jhs. von einem
englischen Kolonialbeamten, der es in Indien kennengelernt hatte, ins
Englische übersetzt worden, wurde aber nicht veröffentlicht. In
Indien erfreute sich Moksopaya mit seinen Geschichten über Reisen
durch den Weltraum, die Erzeugung psychischer oder virtueller Welten,
den Besuch in der geistigen Welt anderer Menschen, aber auch einer
love story mit Geschlechtsumwandlung, Kriege mit mythischen
Wunderwaffen, unbesiegbare Kampfmaschinen ohne Ichbewußtsein usw.
großer Beliebtheit. Die Geschichten dienten dort eigentlich zur
Veranschaulichung einer Erlösungslehre, derzufolge unsere Welt nur
eine Imagination ist, in Wirklichkeit also gar nicht existiert, wobei
die Erkenntnis dieser Wahrheit den Menschen, der ja ebenfalls so nicht
existiert, befreien soll. Dieses altindische Werk verdient nicht nur
aus diesem Grunde größere Bekanntheit.
Biografie
Jürgen Hanneder (geb. 1964)
studierte Indologie, Tibetologie und Religionswissenschaft in
München, Bochum, Bonn, Marburg und Oxford. Nach der Promotion
arbeitete er an den Universitäten Bonn, Halle und Freiburg und
vertritt heute die Indologie in Marburg.
Einige Veröffentlichungen:
• Abhinavagupta’s Philosophy of Revelation. An Edition and
Annotated Translation of Mālinīślokavārttika I, 1–399.
Groningen: Egbert Forsten 1998 (Groningen Oriental Studies 14).
• Der „Schwertgleiche Raum“. Zur Kulturgeschichte des indischen
Stahls. Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2005 (Akademie der
Wissenschaften und der Literatur. Abhandlungen der Geistes- und
sozialwissenschaftlichen Klasse 2005.4)
• Studies on the Mokṣopāya. Wiesbaden: Deutsche Morgenländische
Gesellschaft. Harrassowitz Verlag 2006 (Abhandlungen für die Kunde
des Morgenlandes LVIII).
Seitenanfang |
|