Jetzt in zweiter Auflage wieder erhältlich! Meyer-Drawe, Käte  Illusionen von Autonomie Diesseits von Ohnmacht und Allmacht des Ich 168 Seiten, kartoniert, € 18,50  SFr 32,90 *Ö-€ 19,10 ISBN 3-87410-034-0 Das 1990 veröffentlichte Buch gehört nach einem Jahrzehnt zur Standard-literatur zum Thema. Die Fähigkeit der Autorin mit den vielfältigen Perspektiven auf Subjektivität souverän umzugehen, macht daraus eine nicht leichte, aber äußerst aufregende und anregende Lektüre.

"Das Subjekt, das sich zum bloßen Cogito stilisiert, verkennt seine Abhängigkeit von realen Machtmechanismen."

Käte Meyer-Drawe ist Professorin an der Fakultät für Philosophie, Pädagogik und Publizistik der Ruhr-Universität Bochum. Ihre Forschungsgebiete sind Allgemeine Erziehungswissenschaften und Allgemeine Pädagogik unter besonderer Berücksichtigung neuer Technologien und Medien.
Sie ist Fellow des kulturwissenschaftlichen Instituts des Wissenschaftszentrums Nordrhein-Westfalen. Ihre letzte Veröffentlichung erschien neben Artikeln von Klaus Theweleit, Gilles Deleuze, Elisabeth Bronfen, Georges Didi-Hubermann, Slavoj Zizek im Katalog zur Ausstellung DIE VERLETZTE DIVA (Mai 2000).

Zum Buch:

Die Autorin zeigt, daß Autonomie als politische Forderung unverzichtbar, als anthropologische Bestimmung aber niemals in Reinkultur zu haben ist. Zentrale Bedeutung hat hierbei die Frage nach dem Subjekt, die aus den verschiedenen Blickwinkeln der Philosophie, der Sozialisationstheorie, der Pädagogik und der Psychologie gestellt wird.
Dabei treten erstaunliche Verwandtschaften an den Tag (so zwischen Adorno und dem Phänomenologen Merleau-Ponty), es verflüssigen sich eingespielte Gegensätze (etwa zwischen Habermas und den zeitgenössischen französischen Denkern). Das Buch erinnert an die kritische Kraft der Psychoanalyse (Freud und Lacan) und der Anthropologie von Mead und Plessner. Illusionen von Autonomie erreicht damit nicht nur eine neue theoretische, sondern auch eine politische Dimension.

Pressestimmen:

"Ohne die Erschütterungen durch Psychoanalyse, (Neo-)Strukturalismus und Dekonstruktivismus ist ernstzunehmende Philosophie allerdings heute nicht mehr denkbar. Wie der Untertitel des Buches andeutet, nimmt Meyer-Drawe eine mittlere Position ein: »Das Subjekt ist weder nur Untertan (Sujet) noch nur Souverän (Subjekt).« Meyer-Drawe hat eine hervorragende Studie zu diesem Grenzgang geschrieben, die sich im wesentlichen (und mit erstaunlicher Parallelisierung) an Th.W. Adorno und vor allem an Maurice Merleau-Ponty, dem viel zu lange vergessenen, luziden französischen Denker orientiert. Gesucht wird eine situierte Auffassung von Subjekt-Sein, das sich der Gleichzeitigkeit von Initiative und Versagung, von Freiheit und Determination, von Verantwortung und Markierung/Stigmatisierung stellt. [...] Die Publikation ist in jeder Hinsicht ein Gewinn für denjenigen, der sich mit den schwierigen Gedankengängen auseinandersetzen will."           
Ethik & Unterricht

"Es heißt, die in den Lehr- und Erziehungsberufen Tätigen hätten nichts (mehr) mit der sogenannten Theorie am Hut - Wolkenschieberei, Begriffsgeklopfe, welches einem weder hilft klarer zu sehen noch bewußter zu handeln. Manche scheintheoretische Begriffsdrechselei, auch in renommiertesten pädagogischen Zeitschriften, mag sich durch solche Abwendungen getroffen fühlen - mitnichten aber das hier anzuzeigende Buch, von dem der Rezensent gesteht, er habe in den letzten zwei Jahren keinen erziehungstheoretischen Text von gleicher Brisanz und Eindringlichkeit vor Augen bekommen."

"Ein Buch, das die Vorstellungen vom Lernen und Erkennen durch philosophische Tiefenschärfe bereichert..."                 
Pädagogik

"Wer den Ort des Subjekts neu, abseits der ausgetretenen Pfade bestimmen möchte, der muß erst einmal eine Sprache dafür finden. In diesem Buch kann man erfahren, was dabei zu bedenken wäre."         
Ralf Konersmann, FAZ

Inhalt:

1. Unvermeidliche Illusionen       2. Das verlorene Ich 3. Formationen von Subjektivität 4. Dialektik ohne Synthese 5. Sprache als Macht des Irrtums

6. Ich und Nicht-Ich 7. Das natürliche Ich - ein Bastard 8. Spiegelungen des Ich 9. Maskeraden des Ich 10. Das Sujet-Subjekt

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