Pontalis, J. B.

Aus dem Blick verlieren
Im Horizont der Psychoanalyse

Aus dem Französischen von Hans-Dieter Gondek.
328 Seiten, Kt.
€ 29,90  SFr 52  *Ö-€ 30,80
(ISBN) 3-87410-043-X

Die Stärke der Psychoanalyse lag schon immer darin, mehr als eine therapeutische Technik zu sein. Ihre diagnostische Kraft im Feld der Kultur - von Freud selbst in einigen berühmten Schriften erwiesen - , steht im Mittelpunkt dieses Buches von J.-B. Pontalis. In 19 Aufsätzen und zwei Gesprächen bewegt er sich zwischen Literatur, Kunst, Philosophie, Politik und Therapie. Der Reichtum dieser Streifzüge ist beträchtlich: es finden sich Essays zu Conrad, Sartre, André Breton, Gontscharow, Erörterungen therapeutischer Probleme im Anschluß an Freud und Winnicott, eine umfassende Darstellung und Deutung der Auseinandersetzung um Freuds Schrift Eine Kindheitserinnerung Leonardo da Vincis, ein Gespräch mit dem Biogenetiker Jacquard über das Problem des Rassismus und vieles mehr.

Jean-Bertrand Pontalis

Jean-Bertrand Pontalis, 

Philosoph und Psychoanalytiker, ist Herausgeber der Nouvelle revue de Psychonalyse. Seine Lehranalyse hat er in den 50er Jahren bei Jacques Lacan gemacht. Pontalis war zusammen mit Maurice Merleau-Ponty und Jean-Paul Sartre Mitarbeiter bei Les Temps Modernes und gehörte der Redaktion auch nach dem Bruch zwischen Merleau-Ponty und Sartre bis 1960 weiterhin an. In Deutschland ist Pontalis vor allem durch Das Vokabular der Psychoanalyse (zusammen mit J. Laplanche) bekannt geworden.

Leseprobe:

„Was das Denken anbetrifft, so wird es durch ein Losreißen vom Sehen eingeleitet, ein Losreißen, das immer wieder neu in Gang gebracht werden muß, solange wie die Anziehung durch das neue Bild nicht nachläßt in seiner Aktivität. Und wir, wir geben, indem wir uns in den Sessel hinter der Couch verpflanzen, dieser Spaltung zwischen dem Blick und dem Denken eine konkrete Form. Wir weisen den Verlust des Anblicks als Bedingung des Denkens aus."

Seitenanfang


P. Kirchheim Gesamtprogramm Belletristik Poesie Sachbuch Gesundheit Datenschutz