Zum 30. Todestag Ingeborg Bachmanns wird einer ihrer wichtigsten poetologischen Texte
Undine geht in ein neues Licht gerückt. Zusammen mit Ingeborg Bachmanns Text wird
hier eine Interpretation vorgelegt, die einige der grundlegenden Fragen dieser Dichtung behandelt.
Eine der Fragen lautet:
- Wie unterscheidet sich diese moderne Version von der leitenden Thematik der älteren
Undine-Erzählungen?
- Zu einer anderen wichtigen Frage hat Ingeborg Bachmann selbst Anlaß gegeben mit
Hinweisen auf einen Zusammenhang ihrer Undine-Dichtung mit Problemen des Wissens
von «Kunst».
- Für die heute noch unterschiedlich diskutierte Deutung dieser Probleme werden hier in
textnaher Gedankenführung klärende Wege des Verstehens aufgezeigt.
Als Ingeborg Bachmann am 17.10.1973 starb, hinterließ sie nicht nur ein langes Rätseln über ihren Tod, sondern auch diffizile Fragen an ihr Werk. Die Geschichte der postumen Rezeption ist bewegt. Neben rein inhaltlichen und biographischen Fragen stehen auch solche ihrer Poetik.
Ein gewichtiges kleines Werk stellt in diesem Zusammenhang "Undine geht" dar, ein poetischer Prosa-Monolog nach dem
alten Undinen-Thema. Der vorliegende Essay will nicht die divergierenden Interpretationen auf einen Nenner bringen, sondern findet noch nicht gestellte Fragen zu Ingeborg Bachmanns Poetik und zu den bisherigen, nicht selten verkürzenden, Interpretationen eine klärende
Entgegnung und Fortführung.
Mit vollständigem Abdruck des Textes "Undine geht".
Hauptveröffentlichungen der Autorin:
Die romantische Ironie in Theorie und Gestaltung, Tübingen 1960, 2002. Standardwerk
zur Frühromantik - Vernunft als Weisheit. Studien zum späten Lessing, Tübingen 1999. - Poesie
und Reflexion. Aufsätze zur Literatur, Tübingen 2002. - Katzen, Spiel und Geheimnis. Anthologie, Bucher 1977 (mehrere Auflagen).